Research Abstract |
(1) Es wurde versucht, die zwei Schwierigkeiten der Kentauromachie-Metopen des Parthenon, namlich ihre stilistische Uneinheitlichkeit und die Unklarheit des Themas dadurch zu erklaren, dabeta wir sie als die ursprunglich unter einer anderen Anordnung fur die Cella-Fronten geplanten Metopen annehmen ; und zwar unter der folgenden Reihenfolge : fur die Ostwand : Sud 1,2,3,4,5,7,27,28,29,30,31,32 ("die erste Reihe") fur die Westwand : Sud 6,8,9,10,11,12,21,22,23,24,25,26 ("die zweite Reihe). Sowohl stilistisch als auch nach der Komposition und dem Thema zeigt diese neue Reihenfolge eine Gesetzmabetaigkeit. (2) Es wurde versuch, auf die noch immer ungeklarte Frage zu antworten, warum eigentlich auf dem Parthenonfries der Panathenaen-festzug dargestellt wurde, der nie der Athena Parthenos galt. Athena Parthenos trug bekanntlich auf ihrer Rechten eine Nike, die im allge-meinen mit einer Binde in ihren Handen rekonstruiert wird. Die andere wichting Rolle der Nike ist aber, fur jemand anderen aus ihrer Oinochoe eine Opferspende zu giebetaen. Wenn wir unsere Nike auch so rekonstruieren durfen, dann konnten wir den Sachverhalt folgendermabetaen verstehen : Athena Parthenos wollte die Nike auf ihrer Rechten gerade verlassen losfufliegen, um dem Madchen 55 des Ostfrieses aus ihrer Kanne eine Spende einzugiebetaen ; und um die Verbindung dieser beiden Figuren anzudeuten, werden jene zwei Diphroi neben der Peplosszene herbei-gebracht. Perikles und Pheidias wollten wohl damit dem neuen KUltbild Bedeutung beimessen, ohne die Athena Polias zu verdrangen, ja sogar um Parthenos mit Polias, also den neuen mit dem alteren Kult verbinden, so wie auch West-, Nodr-und Sudfries des Parthenon die Ganze Geschichte Athens zeigen, wie Harrison kurzlich darlegt hat.
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