Musils ≫Neuer Mensch≪ : Im Zusammenhang mit den zeitgenossischen neuen Eliten

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  • ムージルの「新しい人間」 : 同時代の新エリートとの関連づけの試み
  • ムージル ノ アタラシイ ニンゲン ドウジダイ ノ シン エリート トノ カンレンズケ ノ ココロミ

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Abstract

Uber das Erstaunen, das man empfindet, wenn man z. B. eine schone mystische Aussicht geniesst, wurde immer wieder in der Geschichte der Menschheit geschrieben. Die Merkmale dieser Erlebnisse sind zum Beispiel, dass einige Leute glauben, durch diese Erlebnisse zu einem "neuen Menschen" zu werden. Von diesem Schema handelt auch Robert Musils Dichtung. Es ist bemerkenswert, dass das Bild des neuen Menschen in Musils Werk (Die Schwarmer oder Der Mann ohne Eigenschaften) durch und durch idealistisch ist. Musils Ideal des "neuen Menschen" behandelt hochintellektuell das Weltall-Motiv, weil das Kosmische fur Musil fast gleich mit dem Erhabenen ist. Aber auch wenn der "neue Mensch" als Idee so idealistisch ist, ist der in seinem Roman heroisch geschilderte "neue Menschen" -Forscher, d. h. Ulrich, der Protagonist des Mann ohne Eigenschaften, trotzdem realistisch charakterisiert. Seine Charakterisierung entspricht dem Elite-Menschentyp zu dieser Zeit, d. h. der Eliteschicht der neuen Generationen, zu der Musil selber gehorte, worauf er auch stolz war. Diese neue Eliteschicht, die die vorliegende Arbeit nur die "neue Elite" nennt, besteht aus den Gruppen der neuen gesellschaftlich-wissenschaftlichen Elite seit der Endphase des 19. Jahrhunderts. Sie waren Trendsetter in dieser hochtechnologisierten Zeit (Naturwissenschaftler, Ingenieure und Technokraten der neuesten Art). Diese Eliten erlebten einen Aufschwung im Zuge des Untergangs der fruheren gesellschaftlich-wissenschaftlichen Elite, d. h. des "Bildungsburgertums". Oft wurde diese neue Elite mit dem Begriff des "Prinzips der Nutzlichkeit" in Verbindung gebracht, aber es ist in Wirklichkeit so, dass die geistige Atmosphare der neuen Elite beide Prinzipien, d. h. "Nutzlichkeit" und "Geistigkeit bzw. Menschenbildung", verbindet. Die vorliegende Arbeit zeigt anhand einiger Beispiele die Ambivalenz Musils. Musil zeigt einerseits eine starke Sympathie fur die Geistigkeit der Kultur des Bildungsburgertums, andererseits verachtet er aber das Bildungsburgertum in seinem Roman. Musil mochte deshalb die Denkweise der "neuen Elite" vergeistigen. Es gibt zum Beispiel eine Gemeinsamkeit zwischen dem Mann ohne Eigenschaften und damaligen Science-Fiction-Romanen, in denen auch haufig eine Art "neuer Elite" mit wissenschaftlichem Geist und der hypermodernen Technik eines Ingenieurs heroisch dargestellt wird. Das kosmische Katastrophe-Motiv und der Protagonist als heroischer Mensch-diese Grundfaktoren der damaligen Science-Fiction-Romane gelten ohne Einschrankungen auch fur Musils Roman. Aber bei Musil ist alles vergeistigt. Musil phantasiert uber die Moglichkeiten, dass die Erde "in gesegneten Umstanden "sein, d. h. die Zukunft der Menschheit den utopischen Entwurfen entsprechen wird. Ulrich ist aber nicht heroisch-aktiv wie die Protagonisten der Science-Fiction-Romane, sondern denkt nur nach and spekuliert uber dieses Ideal in der Wirklichkeit.

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